Geschichte

      Am 05.09.1998 wurde das Steinzeitdorf nach zähem Ringen und sehr viel Arbeit auf diesem ehemaligen Landwirtschaftsstandort in Kussow feierlich eröffnet. Hier finden Sie Behausungsmodelle der Zeit um 3500 vor unserer Zeitrechnung. Damals lebten die Menschen in steinzeitlichen Kulturverhältnissen. Die Jäger und Sammler, aber auch die ersten Bauern gewannen aus ihrer Umwelt Nahrung, Baustoffe und Werkzeuge. Dies ist ein Versuch, den Wandel von Wirtschaft und Umwelt von der Mittelsteinzeit zur Jungsteinzeit zu veranschaulichen.

Oberhalb der Wasserstelle wurden Behausungen der mittleren Steinzeit aufgrund von archäologischen Befunden und ethnologischen Beobachtungen im Versuch rekonstruiert.

Die Mittelsteinzeit, das sogenannte Mesolithikum, begann etwa 8000 Jahre vor unserer Zeitrechnung, nachdem die letzte große Eiszeit vorbei war. Mit dem Abschmelzen des Eises in unserer Region veränderte sich die Landschaft stark. Die karge, baumlose Vegetation nach den Eiszeiten wich einem lichten Waldbewuchs aus Birke, Kiefer und Hasel. Später entwickelte sich daraus ein Eichenmischwald, der die Landschaft prägte. Große Herden, wie Rentiere, verloren ihren Lebensraum und die typischen Waldbewohner Rotwild, Damhirsch, Wildschwein und Ur nahmen ihren Platz ein. Die Menschen lebten weiterhin als herumziehende Jäger und Sammler. Großräumige Wanderungen waren mit dem veränderten Nahrungsangebot aus dem Wald nicht mehr lebensnotwendig. So entstanden langfristig aufgesuchte Lagerplätze.

Die Archäologen sprechen für diesen Zeitabschnitt von Maglemosekultur.

In der Jungsteinzeit, dem Neolithikum, auch als „Neolithische Revolution“ bezeichnet, bauten die Menschen feste Häuser, fertigten Keramik und lebten von Ackerbau und Viehzucht.

Die Trichterbecherleute waren die frühesten Bauern in Nordeuropa.

Die Kulturpflanzen und die Haustiere dieser Bauern kamen von weiter südlich lebenden Kulturen hier her.

Die archäologischen Ausgrabungsbefunde, auf die die hier errichteten Hausmodelle zurückgehen, stammen aus einer frühen Phase der Bauernsteinzeit, etwa der ersten Hälfte des 4. Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung. Die Trichterbecherleute haben die heute noch sichtbaren Großsteingräber errichtet, wie z.B. im etwa 20 km entfernten Everstorfer Forst, und ihre Toten darin bestattet. Über ihre Religion wissen wir allerdings fast nichts.

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